Errechnen Sie Ihren Body-Maß-Index (BMI)
Der Body-Maß-Index (BMI)
Beim Thema Gewicht gehen die Meinungen auseinander. Der Body-Maß-Index, kurz BMI, hilft in diesem Kontext bei der Bewertung und Kategorisierung des eigenen Gewichts. Da es nicht immer leicht ist, das eigene Gewicht richtig einzuschätzen, kann der BMI erste Anhaltspunkte liefern. Mit einer Formel lässt sich im Anschluss leicht überprüfen, ob Normal-, Über- oder Untergewicht vorliegt.
Definition: Was sagt der BMI über das Gewicht aus?
Bei der Bewertung des eigenen Gewichts ist der Body-Maß-Index die gebräuchlichste Formel, wenn es darum geht, das eigene Körpergewicht richtig einzuschätzen. Bei der Berechnung wird er dabei vor dem Hintergrund verschiedener Parameter gedeutet. Hierbei werden das Gewicht und die Körpergröße in Relation zueinander gesetzt.
Anhand einer tabellarischen Auflistung kann nach der Berechnung der entstandene Wert einer Kategorie zugeordnet werden, die Aufschluss über das eigene Gewicht gibt. Für die Auswertung unterscheidet die World Health Organisation/ Weltgesundheitsorganisation (WHO) zwischen sechs Kategorien: Untergewicht, Normalgewicht, Übergewicht oder Präadipositas, extremes Übergewicht (Adipositas Grad I) sowie Adipositas Grad II und massives Übergewicht (Adipositas Grad III).
Berechnung: So wird der BMI mithilfe einer Formel berechnet
Der BMI wird mithilfe einer einfachen Formel errechnet:
Körpergewicht (in Kilogramm) geteilt durch Körpergröße (in Metern) zum Quadrat.
Beispiel:
Eine Person hat eine Größe von 1,80 Meter und wiegt 78 Kilogramm.
Für die Berechnung zur Bestimmung des BMI gilt daher:
1,80 x 180 = 3,24
Im nächsten Schritt wird das Gewicht durch den soeben errechneten Wert geteilt:
78 : 3,24 = 24,07
Der entstandene Wert wird abgerundet, sodass sich ein Body-Maß-Index von 24 ergibt.
Nun kann der berechnete Wert in der tabellarischen Aufstellung des BMI abgelesen und kategorisiert werden. Es stellt sich heraus, dass die Person mit ihrem Gewicht in der Kategorisierung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als normal gewichtig gilt.
Für die Kategorisierung gestaltet sich die Unterteilung der einzelnen Kategorien wie folgt:
Kategorisierung | Wert |
---|---|
Untergewicht | unter 18,5 |
Normalgewicht | 18,5 bis 24,9 |
Übergewicht | 25 bis 29,9 |
Adipositas Grad 1 | 30 bis 34,9 |
Adipositas Grad 2 | 35 bis 39,9 |
Adipositas Grad 3 | über 40 |
Aussagekraft des BMI: Die Aufgabe des Body-Maß-Index
Der BMI wird als Richtwert, der im Verhältnis betrachtet wird. Er dient als Indikator, um anhand des Gewichts das Vorliegen von Über und Untergewicht zu beurteilen. Bei der Beurteilung des Body-Maß-Index sollten immer auch andere Werte und Faktoren in Zusammenhang gesetzt werden, da sich das Gesamtbild an einem gesunden Körpergewicht orientiert und daher von der tabellarischen Auflistung abweichen kann. So weist beispielsweise die fehlende Berücksichtigung von Alter und Geschlecht innerhalb der Messung und Beurteilung des BMI Schwächen auf. Das liegt vor allem daran, dass er innerhalb der Berechnung nicht zwischen Fett- und Muskelmasse unterscheidet.
So können beispielsweise Sportler im Rahmen der Kategorisierung aufgrund ihrer viel schwereren Muskelmasse fälschlicherweise als übergewichtig eingestuft werden.
Nichtsdestotrotz eignet sich der Body-Maß-Index, um das eigene Gewicht grob einzuordnen. Bei der Betrachtung sollte jedoch immer die jeweilige Situation, das Alter und der Lebensstandard im Hinterkopf behalten werden. Neben diesen Faktoren sollten vorliegende Erkrankungen und das Geschlecht im Rahmen der Beurteilung Berücksichtigung finden. Auch das Verhältnis von Taille und Hüfte spielt hierbei eine Rolle.
Studien haben in diesem Zusammenhang gezeigt, dass es bei der Bewertung der errechneten Werte auf das Gesamtbild ankommt. Menschen aus der Kategorie Adipositas beispielsweise, die einen fitten Allgemeinzustand und ein stabiles Herz-Kreislauf-System aufweisen, gelten aus medizinischer Sicht nicht als besonders gefährdet. Dennoch kann es zur Verbesserung der Gesundheit empfehlenswert sein, das Gewicht zu reduzieren.
Darüber hinaus erhalten auch Frauen, die beispielsweise eine größere Oberweite aufweisen, schnell einen höheren BMI, der vor dem Hintergrund des Allgemeinzustands und der gesundheitlichen Vitalität nicht gerechtfertigt ist.
In Grenzbereichen zwischen Normal- und Übergewicht lohnt sich ebenfalls ein differenzierter Blick auf den gesundheitlichen Allgemeinzustand des Betroffenen.
Zudem sollte beachtet werden, dass sich die Berechnung des BMI aufgrund der fehlenden Berücksichtigung weiterer Faktoren nicht eignet, um das Gewicht von Kindern und Jugendlichen einzustufen. Hierbei wird auf speziell dafür vorgesehene Wachstumskurven zurückgegriffen.
Bei Unsicherheiten kann zudem mit dem Hausarzt das eigene Gewicht individuell bestimmt und beurteilt werden.
Welche Rolle spielt die Verteilung des Körperfetts für den BMI?
Studien belegen, dass das im Bauchraum angelagerte Fett ein Risiko für die Gesundheit darstellt. Fett an anderen Körperstellen ist im Vergleich zu Bauchfett weniger problematisch und belastend für die Gesundheit. Das liegt daran, dass das Vorhandensein von Bauchfett stärkere Auswirkungen auf die Prozesse des Stoffwechsels hat. Der BMI lässt diesen Faktor unberücksichtigt. Bei der Berechnung des BMI kann es sich daher, als sinnvoll erweisen, neben dem generierten BMI den eigenen Bauchumfang zu bestimmen.
Bei Männern und Frauen wird hierbei unterschieden:
- Für Männer gilt ein Bauchumfang von über 102 cm als gesundheitlich bedenklich.
- Für Frauen gilt ein Bauchumfang von über 88 cm als gesundheitlich bedenklich.
Auch hierbei werden individuelle Faktoren wie der Körperbau des Einzelnen nicht berücksichtigt.
Soll der Bauchumfang gemessen werden, wird das Maßband mittig zwischen dem Rippenbogen und dem Beckenkamm angelegt und waagerecht um die Taille gemessen. Die beste Tageszeit hierfür ist morgens vor dem Frühstück. Der Bauch sollte hierbei nicht eingezogen werden.
In einigen Fällen werden zudem Werte bestimmt, die das Verhältnis von Bauch und Hüfte bestimmen. Hier spricht man vom sogenannten Taille-Hüft-Verhältnis (THV) oder Taille-Hüft-Index (THI) oder auch Waist-hip ratio (WHR). Hierzu wird der Bauchumfang in Zentimetern durch den Hüftumfang in Zentimetern geteilt.
Für Frauen gilt hierbei ein Wert von 0,85 als bedenklich, wohingegen bei Männern ein Wert von 0,9 als bedenklich eingestuft wird.
Des Weiteren kann die zusätzliche Erschließung des Körperfettanteils Aufschluss über das jeweilige Idealgewicht geben. Hierbei gilt bei Männern ein Körperfettanteil von 8 bis 25 % als normal, wohingegen für Frauen 20 bis 35 % als normal bewertet werden. Für die Bestimmung des Körperfettanteils werden bioelektrische Impedanzanalysen (BIA) durchgeführt. Dabei wird der Wassergehalt des Körpers gemessen, sodass der Fettanteil geschätzt werden kann.
Wie wirkt das Alter auf den BMI?
Neben Größe und Gewicht spielt auch das Alter eine Rolle für die Beurteilung des Idealgewichts. Hierzu hat der amerikanische National Research Council (NRC) im Jahr 1980 herausgefunden, dass mit dem Alter der BMI steigt. Je älter Menschen werden, desto mehr dürfen sie für einen unbedenklichen Gesundheitszustand wiegen. Für die Einteilung nach Altersstufen würde sich der ideale BMI danach wie folgt kategorisieren:
Altersgruppe | BMI |
---|---|
Altersgruppe 19 bis 24 Jahre | idealer BMI 19 bis 24 |
Altersgruppe 25 bis 34 Jahre | idealer BMI 20 bis 25 |
Altersgruppe 35 bis 44 Jahre | idealer BMI 21 bis 26 |
Altersgruppe 45 bis 54 Jahre | idealer BMI 22 bis 27 |
Altersgruppe 55 bis 65 Jahre | idealer BMI 23 bis 28 |
Altersgruppe älter als 65 Jahre | idealer BMI 24 bis 29 |
Welche Unterscheidungen müssen zwischen Männern und Frauen hinsichtlich des BMI vorgenommen werden?
Die Formel für die Berechnung des BMI für Frauen und Männer unterscheidet sich nicht. Für die Ansetzung der jeweiligen Ober- und Untergrenzen sollte jedoch beachtet werden, dass diese für Frauen etwas niedriger angesetzt werden. Dies ist der Annahme geschuldet, dass Männer im Vergleich zu Frauen häufig einen höheren Muskelanteil aufweisen, woraus sich die Abweichungen innerhalb des Body-Maß-Index ergeben. Bei Frauen in der Menopause sollte der BMI zudem differenzierter betrachtet werden, da diese Auswirkungen auf das jeweilige Gewicht haben kann.
Wie sieht der ideale BMI aus Sicht der Medizin aus?
Aus medizinischer Sicht gilt ein Body-Maß-Index bei erwachsenen Menschen über 20 Jahre mit einem Wert von 18,5 bis 24,9 als unbedenklich. Hier spricht die Medizin von Normalgewicht.